Die 2. Generation und der 2. Weltkrieg hält Einzug
In den 20er-Jahren gründet mein Großvater die erste Schreinerei Adolphs in Düsseldorf. Er kauft ein großes Grundstück und baut Werkstatt und Holzlager. Ein gut gefülltes Massivholzlager ist sein Traum. Bestückt mit Eiche und Buche. Eine Werkstatt erfüllt von kreativem Gestalten und himmlischen Naturgeruch. Ein Ort des kreativen Schaffens und der Freude an Entstehung. Die Anfänge sind gemacht.
Mein Vater erbt das Auge für Harmonie und geht bei seinem Vater 1936 für drei Jahre in die Lehre. Ein Familienunternehmen. Ein gemeinsames Schaffen und Werken.
Natürlich hält all das nicht lange an, denn 1941 ziehen mein Vater und seine Brüder in den Krieg. Das Holzlager brennt in einem Bombenangriff nieder. Mein Großvater werkt allein, die Aufträge gehen zurück. Ein Sohn gilt als vermisst. Eine kummervolle und entbehrungsreiche Zeit.
Im Sommer 1945 kehrt mein Vater aus Krieg und Gefangenschaft zurück. Es ist keine Zeit zum Verweilen. Das Leben will neu aufgebaut werden und die Schreinerei wieder erblühen. Mein Vater sagte immer „ich konnte doch den alten und traurigen Mann nicht allein arbeiten lassen“.
Die Meisterprüfung meines Vaters steht 1947 an, denn ohne Meister keine Heirat. 1950 dann Hochzeit und Bau des Wohnhauses auf dem Werkstattgrundstück. Leben und Werken gehören schon lange zusammen.
1951 stirb mein Großvater und mein ältester Bruder kommt auf die Welt. Von da an liegt die Schreinerei Adolphs in den Händen meines Vaters. Eine Herausforderung – mit der Zeit zu gehen und in die Wohlstandsjahre einzutauchen. Aus Massivholzmöbel werden nach und furnierte Möbel. Doch überdauert der Prozess des Fertigens: Technischer Fortschritt erleichtert das Schaffen und Herstellen, doch das handwerkliche Geschick und das Auge für Perfektion und die Liebe zum Detail bleiben.